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Florida 2017 – Tag 2 – Miami Beach

Nach der ersten Nacht in unserer schicken, kleinen Unterkunft, haben wir uns direkt aufgemacht mitten rein in den Trubel.
Wenn man schon rund um Miami wohnt, muss man auch mal da mitten rein. Was das ganze alles etwas komliziert macht, sind die anderen Mitverkehrsteilnehmer. So kannte ich das aus Kalifornien nicht. Dort war alles recht ordentlich und friedlich, hier herrscht das reinste Chaos. Eine Mischung aus unglaublich schnell, unglaublich dumm und einer Menge willkür. Man sagt hier, je südlicher, desto schlimmer. Grundsätzlich, aber das ist zu Hause ja auch so, wird man ständig überholt, wenn man die erlaubte Geschwindigkeit fährt. Nur weiß ich hier nicht, wieviel drüber noch in Ordnung sind, und mit so nem Ami-Polizisten möchte ich mich nicht anlegen. Dann: Überholen und dann feststellen, „Hoppla, hier wollte ich ja rausfahren!“ um dann wieder quer rüber zu ziehen. Wenn es an einer Ampel grün wird, fährt grundsätzlich keiner los. Zieht sich alles ewig. Zu Hause hätte längst jeder gehupt. Um Kurven fahren geht nur extrem langsam, möglicherweise könnte das Auto umkippen. Einen Meter vor der Ampel kann einem auch schon mal einfallen, dass man nun nicht mehr links, sonder doch rechts abbiegen möchte. Dass dann der ganze Verkehr aufgehalten wird, scheint aber alle dahinter auch nicht zu jucken. Es ist eine sehr seltsame Mischung als wild und hektisch und extrem vorsichtig und dumm. Aber gut… Man gewöhnt sich an viel…
Aber hey, Miami… Man kennt es aus… ok, Miami Vice habe ich eigentlich nicht geguckt. War dann doch etwas vor meiner Zeit. Aber GTA Vice City war dann doch sehr an diese Stadt hier angelehnt. Wo man im Computerspiel auf dem Ocean Drive immer alles großflächig kaputtgefahren hat, muss man natürlich auch mal in Echt hin. Und besonders lustig: Wie im Computerspiel, das sehr auf die 80er gebürstet war, mitsamt passender Radiosender, gibt es hier noch immer einen Sender, der klingt wie aus den 80ern entsprungen. 102.7 – The Beach. Die Jingles klingen wie damals, es kommt andauernd Werbung in der die Telefonnummern auch gerne fünf mal wiederholt werden und die Rotation ist so knapp, dass eigentlich jeden Tag fast exakt das selbe läuft. Ein bis zwei Tage hält man das schon aus.

Miami Beach ist irgendwie ein bisschen wie aus einer anderen Welt. Die Yacht-, Ferrari-, Lambo- und Gemachte-Brüste-Dichte ist extrem hoch. Alles wirkt ein bisschen unecht, weil es so ausschaut wie man es aus Filmen kennt. Was wirklich ganz interessant ist, ist das Art Deco viertel in dem recht extravagante Häuser im speziellen Design der 20er und 30er Jahre stehen. Ursprünglich wollte man das mal alles platt machen, aber irgend einer hatte wohl mal einen klaren moment. Daher steht es noch und kann bewundert werden. Die Amis sind natürlich sehr stolz drauf, wie eigentlich auf alles. Natürlich gibt es auch einen Strand, der ist jetzt aber irgendwie auch nicht anders als andere Strände. Wobei in South Beach, dem typischen Teil, wohl hauptsächlich die Touris rumhängen, die einheimischen zieht es dann eher nach North Beach. Hier sind wir auch etwas auf und ab flaniert. Arg lange ist der Teil, der direkt am Strand läuft nämlich garnicht. Dann steht da nämlich nur noch ein Hotel-Klotz neben dem nächsten. Nicht weniger Spannend als der Ocean Drive in South Beach ist die nächste größere Querstraße, die Collins Avenue. Hier ist es vor allem wenn es dämmert recht spannend, da grundsätzlich alles leuchtet und blinkt. Fährt man etwas weiter in den Norden von Miami Beach kann man vor allem Wohngebiete mit durchaus beeindruckenden Behausungen betrachten. Vor allem Behausungen, die direkt am Wasser liegen, sind grundsätzlich immer noch etwas prunkvoller als alle anderen. Und hier liegen sehr viele Behausungen direkt am Wasser. Auch recht eindrücklich ist die beachtliche Länge über die sich ein Riesen-Hotel neben dem nächsten erstreckt. Die wollen ja alle irgendwie gefüllt werden. Es gibt wohl genügend Menschen, die dafür sorgen, und sich das auch leisten können.

Nun gut, nach am Ocean Drive rumschländern, die Collins Avenue nach norden Fahren und dicke Häuser angucken, sind wir dann mal auf die Virginia Key gefahren um dort etwas am Strand zu sitzen. Weiteres Ziel war Key Biscayne. Hier sind wir dann auch noch etwas umhergeschlendert und haben dann doch wieder dicke Häuser angeguckt.

So langsam kam dann auch ein Hüngerchen auf. Was uns von bekannten und vom Reiseführer sehr nahegelegt wurde, war „The Rusty Pelican“ auf Virginia Key. Man habe hier feines Essen und einen traumhaften Ausblick auf Miami. Beides stimmt. (Also, wären da die Wolken und der kurze Regen nicht gewesen) Trotzdem hätten wir uns da vorher besser etwas mehr informiert. Für Miami-Verhältnisse scheint das sicher normal zu sein, für uns war das jetzt doch die deutlich gehobene Preisklasse, aber gut. Ist ja Urlaub. Besonders viel Spaß mit der Speisekarte hat man auch nur, wenn man Fisch-Fan ist, aber es gab dann doch auch noch was normales. Zudem gab es Valet Parking. Und der deutsche an sich macht sich ja doch eher sorgen, wenn er seinen, wenn auch nur Leihwagen, aus den Fingern geben muss. Hier ist man das wohl gewohnt. Auch, dass Parken nochmal extra kostet. Aber gut, wir waren gesättigt und sind zurück in unsere Unterkunft nach Old Cutler, südlich von Miami, gefahren.

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