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Florida 2017 oder: Wo Rentner so hingehen…

Zumindest sagt man sich das. Also, dass Florida so ein Rentner-Urlaubsziel wäre. Abgeschreckt hat es uns nicht.
Nachdem wir die Westküste, zumindest einen Teil davon, in Form von Kalifornien, schon bereist hatten, wollten wir mal noch eine andere Seite der USA sehen. Zumal uns auch ordentlich davon vorgeschwärmt wurde.
Gebucht wurde noch vor der Trump-Ära, aber gewählt war er bereits. Allerdings war nicht abzusehen, dass der feine Herr vor hat, sämtliche Einreisebestimmungen auf den Kopf zu stellen. Negativ-Geschichten hatte man schon diverse gehört, weshalb man sich im Vorfeld der Reise die eine oder andere Sorge gemacht hat. Gerne auch ein paar mehr.

Der Plan war, dort rüber zu fliegen, eine grobe Woche in der Nähe von Miami zu hausen um Miami selbst, Miami Beach, die Everglades und die Dinge in der Nähe anzuschauen. Dann sollte es noch gen Süden auf die Keys gehen, inklusive Key West natürlich. Danach soll es die Ostküste nach oben gehen um in der letzten Woche die Westküste von Florida zu erkunden, mit dem Ankerpunkt in der Nähe von Sarasota. So der Plan. Mal schauen, was dann in Wirklichkeit passiert, jetzt fängt nämlich das an, was man Realität nennt.

Heute morgen ging´s los. Um 6 Uhr zu Hause abgeholt um nach Stuttgart auf den Flughafen gebracht zu werden. Wir wären ja grundsätzlich auch ab Frankfurt geflogen, aber in dem Fall hat sich das quasi aufgedrängt. Der Flug ab Stuttgart mit einem kleinen Hops von Stuttgart nach Frankfurt, um dann von dort nach Miami zu fliegen, war günstiger, als mit ein und dem selben Flug, den wir jetzt sowieso genommen hatten, direkt ab Frankfurt zu fliegen. Versteht keiner, war aber so.
Hat aber alles sehr gut funktioniert. Auch wenn man sich dabei fragt, warum es einen Flug von Stuttgart nach Frankfurt überhaupt gibt. Das Teil ist gerade mal eine halbe Stunde in der Luft.

Von Frankfurt aus ging´s dann weiter Richtung Miami. Das dann mit einem schicken A380. Hat man das Teil nun also auch mal von innen gesehen. Recht ordentlicher Prügel. Abgesehen von der Verspätung, mit der wir losgekommen sind, hat das auch alles wunderbar funktioniert. Die Maschine kam allerdings schon recht knapp in Frankfurt an und es mussten nach dem Einteigen auch gleich wieder zwei Passagiere raus, weil die nicht mehr so ganz gut waren. Hat alles etwas Zeit gekostet, was dann zur klassischen „Slot abgeschossen“-Situation führte. Sprich: Die Zeit, zu der der Start stattgefunden haben muss, damit das mit der eingereichten Flugroute und den dazugehörigen Freigaben alles noch zusammenpasst, ist verstrichen. Es musste also auch das alles erst wieder eingeholt werden.
Zum Glück hatten wir unterhaltsame Kinder hinter uns, die auch mal so Brüller rausgehauen haben wie: „Oma, warst du eigentlich schon als Kind so fett?“.
Der Rest war recht unspektakulär. Allerdings gab es die Erkenntnis, dass das InflightEntertainment im A380 entweder seinen Zenith bereits überschritten hat, oder einfach schon immer schlampig gemacht war. Es tut grob was es soll, hat aber durchaus noch diverse Bugs. Hat ja allerdings auch schon wieder 7 Jahre auf dem Buckel.
Wie gesagt, Flug war unspektakulär. Es gab zwei warme Mahlzeiten. Standard Flugzeugfraß. irgendwas mit Chicken oder Pasta. Wir haben es überlebt und wurden satt.

Nun aber der spannende Teil. Nach der Landung in Miami folgte ja die Einreise. Und man hat sich ja die tollsten Sachen ausgemalt.  Eine nicht mal im Ansatz freundliche Dame wies die in scharen herbeiströmenden Touris mittels militärischem Ton in die richtige Schlange. Hier durfte man erst mal mit einem ESTA-Automaten sprechen. Der versuchte dann noch ein Bild zu machen und Fingerabdrücke zu nehmen, um mir dann mitzuteilen, dass was nicht stimmen würde und ich doch noch zu einem Officer müsste. Sowas… Bei Lari hat alles gepasst, aber zu so nem Fuzzi muss man trotzdem. Oh je, was passiert da wohl.
Dort angekommen wollte er aber eigentlich nur wissen, ob man Früchte dabei hat, mehr als 10000 Dollar einführen möchte, und wann man wieder abhaut. Dann hat auch er nochmal Fingerabdrücke genommen, ein Bild gemacht, Stempel in den Pass gebastelt und „Have fun“ gewünscht, das war´s.
Und diesen ESTA-Wisch, ohne den man offenbar in Deutschland nicht mal das Flugzeug betreten darf, wollte auch keiner sehen. Auch nicht der Einreise-Officer.

OK, Einreise hat problemlos funktioniert, Koffer sind auch aufgetaucht und waren noch am Stück, also ab zum Mietwagen holen. Dazu muss man sich am Miami-Airport erst mal mit der flughafeneigenen Bahn, dem MIA Mover, zum Car Rental Center bugsieren lassen. Nach kurzem Anstehen, war hier dann auch alles geregelt und es ging zum Auto. Lustigerweise wird einem hier nur eine Reihe mit Autos in der richtigen Klasse zugewiesen und man schnappt sich einfach eines, das einem passt. Uns hat gleich der erste gepasst. Ein knallgelber Jeep Renegade, der uns direkt ins Auge gestochen ist. War der coolste in der Reihe. Und noch kein halbes Jahr alt. Dem Typenschild nach ist es allerdings nur ein verkappter Fiat, was grundsätzlich schockiert. Aber egal. Ich hab Vollkasko ohne Selbstbeteiligung und kann ihn nach drei Wochen wieder abgeben. Aber so richtig mit Allrad und Gelände, was einem ja aber nichts nützt, weil man den Kram abseits von Straßen ja nicht bewegen darf.
Nach dem ersten Post der Kiste auf Facebook wurde sie auch gleich „Der Pfeilgiftfrosch“ genannt.

Nun stürzten wir uns also mit der Karre in den Verkehr rund um Miami. Was soll ich sagen. In Kalifornien ging´s irgendwie gesitteter zu. Miami scheint das Waiblingen der Staaten zu sein. Die fahren hier einen sehr großartigen Mist zusammen. Aber gut, wir haben es dank Handy und Google-offline-Karten auch direkt zu unserem Airbnb geschafft, wo wir nett empfangen wurden. Unsere Behausung für die erste Woche. Mit Schlafzimmer, Küche und Bad. Klein aber fein.
Um dem Jetlag Herr zu werden, wurde natürlich versucht, so lange wie möglich wach zu bleiben. Um das zu schaffen, haben wir noch den örtlichen Supermarkt aufgesucht. Also einer der zahlreichen. Nur, um wieder festzustellen, dass es in Amerika eigentlich viel günstiger ist, Fastfood zu essen, als sich etwas sinnvolles einzukaufen. Und auch beim Einkaufen ist der Fertigfraß billiger, als das gesunde Zeug. Aber so scheint das hier zu sein.

So, und jetzt, ein paar Tage verspätet, kommen auch die hierfür vorgesehenen Bilder. Vielen Dank an Eazy, er hats repariert. :-)

Discussion

One Response to “Florida 2017 oder: Wo Rentner so hingehen…”

  1. Yay, gerade entdeckt, dass hier ja fleißig gepostet wurde. Bin gespannt auf weitere Berichte und freu mich, dass meine „Pfeilgiftfrosch“-Namensgebung so gut ankam. ;)
    Musste halt gleich an meinen kleinen Freund hier aus der Wilhelma denken: https://www.dropbox.com/s/ltjjrspr8a50utu/pfeilgiftfrosch.jpg?dl=0

    Posted by Catherine | 18. April 2017, 15:30

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